Masten
Zum Windsurf Rigg gehört natürlich auch der Mast. Bei der großen Auswahl an SDM und RDM Masten, mit viel oder wenig Carbonanteil, den verschiedenen Biegekurven und den unterschiedlichen Mastlängen findest du sicher deinen Masten.
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Der richtige Mast für dein Segel
Ein Segel kann nur mit dem passenden Mast die volle Performance abliefern. Daher sollte jeder Windsurfer sich im Klaren sein, welches der richtige Mast für sein Segel ist.
Neben der Wahl der richtigen Länge, des Durchmessers und Härte, welche im Folgenden noch genauer erklärt werden, ist es noch wichtiger auf die Biegung des Masts zu achten. Dieser Punkt wird später ebenfalls genauer erläutert, jedoch ist er einer wichtigsten Kriterien bei der Wahl des perfekten Masten.
Auf die Härte des Windsurf-Masten kannst du leider keinen Einfluss nehmen, da diese durch seine Länge bestimmt wird – jedoch auf die Biegung! Nur wenn die Biegung des Masten zum Segel passt, kannst du es voll ausleben. Beziehungsweise je nach Kombination kann erst mit dem richtigen Mast das Segel überhaupt aufgebaut werden. Die Biegung des jeweiligen Masten findest du immer in der Beschreibung des Artikels oder bei uns als Merkmal am Artikel verlinkt.
Hier eine Auflistung der benötigten Biegungen zu den jeweiligen Segel Herstellern:
Hersteller | notwendige Biegung |
---|---|
Neilpryde | Flex Top (FT) |
Duotone | Constant Curve (CC) |
North Sails | Constant Curve (CC) |
GA Gaastra | Hard Top (HT) / Ab 2017 Constant Curve (CC) |
Gun Sails | Constant Curve (CC) |
Maui Sails | Hard Top (HT) |
RRD | Constant Curve (CC) |
Severn | Constant Curve (CC) und Hard Top (HT) |
Naish | Constant Curve (CC) und Hard Top (HT) |
Man kann der Tabelle hier entnehmen, dass die Biegungen häufig nicht eindeutig sind. Wenn du unsicher bist und auf Nummer sicher gehen willst, empfehlen wir ganz klar den Masten des jeweiligen Herstellers zu kaufen. Hier sind die jeweiligen Abweichungen innerhalb der Mastrange einkalkuliert und du kannst dir sicher sein, dass der Mast zum Segel passt. Wie es bei beispielsweise Severn oder Naish in der Tabelle oben zu sehen ist, gibt es eben auch Hybrid-Biegungen, welche sich nicht einordnen lassen. Hier bleibt einem oft keine andere Wahl als auf den Masten des Herstellers zurückzugreifen.
Was passiert, wenn ich den falschen Masten verwende?
Der Mast ist weicher als empfohlen
Schwereren Fahrern (90kg+) erschwert es das Handling, da das Segel im Profil flacher wird. Für leichte Fahrer kann es angenehmer sein (leichte Dämpfung), jedoch verfälscht man hier das Segel in seinem Verhalten.
Der Mast ist härter als empfohlen
Schwere Fahrer haben mehr Stabilität und eine direktere Kontrolle. Für leichte Fahrer ist es jedoch schwer das Segel zu handhaben. Genau wie zuvor auch verfälscht man hier das Segelverhalten.
Mehr Flex im Top als empfohlen
Daraus resultiert mehr Kontrolle, aber dafür auch weniger Power und mehr Loose Leech.
Härteres Top als empfohlen
Das Segel wird toplastiger, da der Druckpunkt nach oben wandert. Hieraus resultiert eine schlechtere Kontrolle, aber auch ein besseres Angleitverhalten.
Zu langer Mast
Biegelinie verändert sich und Profil verlagert sich nach oben. Das ist absolut nicht empfehlenswert.
Die Ausnahme mit der Verlängerung
Der Mast wird über die Gesamtlänge weicher, lässt sich aber trotzdem gut fahren. Das stellt den besten Kompromiss zwischen optimaler Performance und einem kompakten Surfequipment dar.
Mast mit hohem Carbonanteil
Der Reflex (Rückstellgeschwindigkeit) wird schneller. Hierdurch ist das Gefühl für das Segel direkter, was die Handhabung bei Manövern erleichtert. Ein schnelleres Angleiten wird durch den optimierten Reflex ermöglicht. Ebenfalls sinkt das Gewicht deines Riggs. Alle Faktoren zusammen sorgen für eine bessere Handhabung und einen leichteren Umgang in allen Bereichen. Es ergeben sich keine wesentlichen Nachteile bei ordnungsgemäßem Gebrauch.
Mast mit niedrigem Carbonanteil
Hier verringert sich im Vergleich zum höherwertigem Carbonmasten der Reflex. Das Rigg wird schwerer und das Segel fährt sich durch gedämpfter, beziehungsweise indirekter. In puncto Preis haben wir hier einen Vorteil, jedoch leidet hierunter der Fahrspaß.
Das Material
Masten bestehen normalerweise aus einer Kombination von Glasfaser und Kohlenstoff, manchmal sogar ein wenig Kevlar.
Ältere Masten wurden hauptsächlich mit Glasfaser hergestellt. Das Hauptproblem war: als der Mast brach, musste man sehr vorsichtig sein, diesen Teil mit seiner Haut nicht zu berühren. Dieser verursachte einen unangenehmen Hautausschlag und nerviges Jucken.
Carbon
(Kohlenstoff) ist ein geniales Material, da es schnell wieder in seine ursprüngliche Form gelangt (guter Reflex) und sehr leicht ist. Eben dieser Reflex ist es, welcher einen guten von einem normalen Masten unterscheidet. Denn je schneller der Mast nach einer Böhe oder einem Manöver in seine ursprüngliche Form zurückfindet, umso mehr Leistung kannst du aus dem Segel abrufen. Du gleitest also schneller an bzw. kannst das Segel so fahren, wie es vom Hersteller vorgesehen ist. Wie genial ist das denn? Das Gewicht ist also lediglich ein sekundärer Faktor.
Es gibt Masten von 0% bis 100% Kohlenstoffanteil, jedoch gibt es auch einen klaren Nachteil. Carbon ist empfindlich, wenn es um scharfe Kanten geht. Ein kleiner Riss im Masten reicht aus, dass der Mast defekt ist. Wer auf sein Sportgerät aufpasst, ist mit einem hohen Carbonanteil bestens ausgestattet.
Was ist IMCS?
Während sich die Härte darauf bezieht, wie sich der Flex zwischen der oberen und der unteren Hälfte unterscheidet, misst das IMCS (Indexed Mast Check System), wie stark der Mast insgesamt nachgibt.
Um die Mastkrümmung zu messen, wird ein Mast an den Enden aufgelegt und dann mit einem Gewicht von 30 kg in der Mitte belastet. Dann wird der Mast nach 1/4 sowie 3/4 der Länge von unter her gemessen. Der Mast wird sich in der unteren Hälfte etwas anders als in der oberen Hälfte verbiegen. Der Grund ist ein kleinerer Durchmesser nach oben hin.
Härte
Die Gesamtsteifigkeit des Mastes hängt davon ab, wie stark sich der Mast in der Mitte durchbiegt. Es ist sehr wichtig darauf zu achten. Das Segel wird sich anders verhalten, wenn die Härte des Mastes nicht zu den Herstellerangaben deines Segels passt.
Im Bezug auf die Mastverlängerungen ist es wichtig zu wissen, dass ein 460er Mast bei gleichem Carbonanteil etwa 20% mehr Leistung bringt, als der auf 460 cm verlängerte 430er Mast. Das bedeutet im Umkehrschluss wiederum, dass du dir stets vor Augen führen musst, dass eine Verlängerung nie einen passenden Masten ersetzen kann. Außerdem solltest du immer mit der minimalsten Verlängerung arbeiten, soweit der Platz im Auto für den Transport des Equipments oder der Geldbeutel es zulassen.
Die Masthärten sind größtenteils herstellerunabhängig und somit einheitlich. Es kann in den Randgrößen zu Abweichungen kommen.
Masthärten | |
---|---|
Länge (cm) | IMCS |
340 | 14 |
370 | 17 |
400 | 19 |
430 | 21 |
460 | 25 |
490 | 28 |
520 | 32 |
550 | 36 |
Mastkurve
Die Krümmung eines Surfmastens (Mastkurve oder Biegelinie) muss genau zum Schnitt des Segels passen. Abhängig davon, wie die Verbundfasern orientiert sind und wie sich die Dicke des Mastes entlang seiner Länge ändert, wird sich der Mast auf die eine oder andere Weise krümmen. Der Unterschied der Krümmung zwischen der 3/4-Markierung und der 1/4-Markierung wird auf einer Skala von 8 (hart / steif) bis 18 (weich) dargestellt.
Kategorisierung
Ein Mast gilt als Constant Curve, wenn die 1/4 und 3/4 Markierung, einen ähnlichen Flex bieten. Wenn sich an der 3/4 Markierung der Mast viel mehr flext, als an der 1/4 Markierung, wird ein Mast als Flex-Top angesehen (17-18). Es gibt auch die Möglichkeit von Hardtops, bei denen die obere Hälfte steifer ist als die untere Hälfte (8-10).
Biegekurven-Charakteristikwert | Bezeichnung der Biegelinie |
---|---|
8 - 10 | Hard Top (HT) |
11 - 13 | Constant Curve (CC) |
14 - 16 | Constant Curve - Flex Top (CFT) |
17 - 18 | Flex Top (FT) |
Die Auswirkungen auf dein Segeln können wie folgt zusammengefasst werden:
Flex Top
- Looser Leech
- Weniger Kraft durch weniger aktive Segelfläche
- Mehr Kontrolle, da die Böen absorbiert werden
- untere Hälfte des Segels ist aktiver
Hard Top
- Engere Leech
- Mehr Kraft wird benötigt, da wir mehr Segelfläche haben.
- Weniger Kontrolle
- Der Segeldruckpunkt liegt höher
Constant Curve
- Durch die konstante Biegung, erhältst du den kompromiss von Flex und Hard Top
- heute am verbreitetsten
SDM gegen RDM
Der ursprüngliche Durchmesser der Masten war bei allen der gleiche. Dieser ist allgemein als Standard-Durchmesser-Masten (SDM) bekannt. In den letzten Jahren wurde jedoch der Reduced-Diameter-Mast (RDM), auch Skinny oder Skinny-Mast genannt, eingeführt. Dieser hat nun bereits den SDM-Mast in den kurzen Längen (> 400 cm) abgelöst.
Vor- und Nachteile eines RDM Mast
Vorteile
- Sanfter und weicher
- Leichter zu greifen, da geringerer Durchmesser
- Einfaches Einfädeln der Masten
- Bessere Trimmmöglichkeiten
- Bricht nicht so leicht aufgrund der Zunahme der Wandstärke
- Besseres Handling, da das Segel leichter umschlägt
- Eine höhere Bruchfestigkeit durch die dickere Wandstärke
- Überwiegend leichter als der SDM
Nachteile
- Benötigt einen Adapter/ Gabelbaummanschette für den Gabelbaum
- Benötigt einen Mastfuß mit reduziertem Durchmesser
- Teurer
- Mastverlängerung muss eine spezielle bzw. dünnere RDM-Mastverlängerung sein
Vor- und Nachteile eines SDM Mast
Allgemein kann man jeden pro und contra Punkt eines RDM-Mast auch in umgekehrter Weise auf die SDM anwenden. Wir wollen hier jedoch noch neue Aspekte aufgreifen.
Vorteil
- Mast und Masttasche geben weniger Spiel, das macht den Wasserstart einfacher, da sich weniger Wasser in der Masttasche sammeln kann
- Bei größeren Segeln (> 7m²) im Freeride oder bei allen Segel im Racebereich werden Camber verbaut. Diese rotieren nicht um einen RDM Masten!
Nachteil
- Moderne Gabelbäume passen häufig nur auf die modernen SDM Masten. Der Hintergrund hierfür ist die Dicke des Mastens im Bechreich des Gabelbaumkopfes. Neue Gabeln sind auf die heutigen SDM Masten perfekt abgestimmt. Damit wird das Set leichter aber auch der Grip der Gabel am Mast verbessert. Wir sprechen hier über einen Zeitraum von 10 bis 15 (oder mehr) Jahren. Du musst also nicht einen neuen Mast oder Boom kaufen, wenn dein jeweiliger Mast oder eben die Gabel schon 2 bis 3 Jahre alt ist. Das wäre ja auch lächerlich!
Die richtige Mastlänge
Wenn du ein neues Segel kaufst, solltest du zuerst die Länge des dafür empfohlenen Mastens überprüfen. Du wirst schnell feststellen, dass die empfohlene Mastlänge kürzer ist als die Masttasche des Segels. Dies liegt daran, dass Windsurfmasten nur in Standardlängen in Serie produziert werden, während Segel in vielen Größen zur Verfügung stehen.
Zu lange Masten werden nicht empfohlen (wie oben beschrieben), deshalb setzt man der Regel etwas kürzere Masten ein. Für die fehlenden Zentimeter gibt es spezielle Verlängerungen, die in die Basis des Mastes gesteckt werden.
Daher finden wir in den technischen Beschreibungen jedes Segels Daten wie: Länge des Vorlieks (Masttaschenlänge), empfohlene Mastlänge und Länge der erforderlichen Verlängerung.
Die Surfmasten werden von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Längen angeboten: 340 cm, 370 cm, 400 cm, 430 cm, 460 cm, 490 cm, 520 cm und 550 cm.
Pflege und Lagerung
Im Folgenden findest du eine Zusammenfassung der wichtigsten Tipps und Tricks rund um das Thema der Pflege eines Windsurfmastens.
Achtung Sonne
Die Sonne ist für alle Teile deiner Ausrüstung (einschließlich deiner eigenen Haut) ein echter Killer was Langzeitschäden betrifft. Zum Schutz deiner Haut empfehlen wir diesen speziellen Schutz:
Hier geht's zum Sonnenschutz!
Der Mast besteht aus einer Mischung aus Kohlefaserharzen (Kunstoffe). Damit ist er wie alle Kunststoffe/Kunststoff Gemische gegenüber der UV-Strahlung empfindlich, da das Material mit der Zeit spröde und porös wird. Für den Masten gilt daher: je weniger Sonne, desto besser! Das ist unabhängig von den Schutzmaßnahmen der Hersteller wie Schutzfolien und co.
Gönn dir eine Tasche
Für die Lagerung und den Transport ist der erste und wichtigste Tipp die verwendung einer Tasche, auch Bag genannt. Das Bag schützt deinen Masten vor Kratzern, Macken, Schlägen und allem was eben noch bei dem Transport passieren kann. Einer der größten natürlichen Feinde deiner Masten ist die Sonne. Auch gegen diese ist dein Mast ideal mit einer Tasche geschützt.
Vermeide Sand und Schmutz
Egal ob Sand, Salz oder andere Verunreinigungen. Deinen Mast solltest du beim Abbauen nach jeder Session am Verbindungsstück säubern. Hier kannst du den Schmutz mit etwas Süßwasser einfach abspülen. So bist du fast alle Sorgen los.
Richtiges Aufbauen
So leicht es doch klingen mag – häufig ist ein falsches Aufbauen des Mastens die Ursache von Mastbrüchen. Wenn die beiden Masthälften nicht vollständig ineinander gesteckt werden, entsteht an der Verbindungsstelle ein Vielfaches der üblichen Hebelkräfte. Bei einer entsprechenden Belastung kann der Mast brechen. Hierfür musst du nicht zwingend auf dem Wasser sein, da der Mast oft bereits beim Trimmen des Segels nachgibt. Daher achte immer darauf, dass du die Hälften immer komplett ineinandergesteckt hast!
Sorgfalt und ein bedachter Umgang
Eigentlich sind sie selbstverständlich, aber oft werden diese allgemeinen Umstände vergessen.
Das Vermeiden von Zusammenstößen mit anderen Surfern beispielsweise. Auch Stürze bei starkem Wellengang können für das Equipment oft das Aus bedeuten. Wirklich verhindern kannst du das letztendlich in diesem Moment nicht, aber vorbeugen. Wenn du dich bei rauen Bedingungen nicht sicher fühlst, ist es besser für die eigene Sicherheit und für die des Mastens, an Land zu bleiben. Ebenfalls ist es ratsam, vor dem Aufbauen des Segels den Masten auf eventuelle Schäden zu überprüfen. Wenn sich bereits davor Risse in der Außenhülle des Mastens befinden, dann musst du, um das Segel zu schützen, bereits hier den Mast entsorgen.